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Die Afrikanische Elefantenkuh Bibi lebt im Serengetipark Hodenhagen.


Leben im Tierpark Berlin[]

Import und Gruppe im Tierpark[]

Bibi wurde 1985 wild in Simbabwe geboren und 1987 gemeinsam mit den gleichaltrigen Kühen Sabah† und Umtali† sowie dem Bullkalb Tembo in den Tierpark Berlin importiert. Ihre Herde war Opfer einer Cullingaktion, bei der sie die einzige war, die am Leben blieb. Vielleicht ist dieses Trauma die Ursache für die Aggressivität, mit der sie ihre letzen beiden Töchter tötete. Im Tierpark traf sie auf die damals schon erwachsene Dashi†, welche Bibi fortan betreute und mit ihr eine enge Partnerschaft aufbaute. Umtali† verstarb bereits 1994. Mit Sabah† hat sich Bibi nie gut verstanden, was nicht ungewöhnlich ist für Zoo-Elefantinnen, die aus verschiedenen Familien stammen. Nach Umtalis Tod hat Bibi gemeinsam mit DashiSabah† angegriffen und verletzt.

Mit der dominanten Kuh Lilak, die 1996 aus dem Zoo Berlin in den Tierpark kam und später Bibis Tochter betreuen half, kam Bibi gut aus, während sich mit Pori und Mafuta† (Einstellung 1997) in Berlin kein gutes Verhältnis entwickelt hat.

Gut vertrug sich Bibi dagegen mit Tembo, von dem sie zwei Kälber gebar.


Geburten in Berlin[]

Matibi[]

Am 15. Januar 1999 kam Bibis erstes Kind, das Kuhkalb Matibi, zur Welt. Matibi war seinerzeit eine kleine Sensation in Berlin. Es wurde allseits erwartet, dass ihre Tante zuerst kalben würde, doch dann war Bibi schneller. Sie gebar nach fast 60 Jahren das erste lebende Elefantenkalb in Berlin, das erste im Tierpark sowie das erste Afrikanerkalb in der Hauptstadt. Da noch niemand mit der Geburt rechnete, brachte Bibi ihre Tochter morgens bei Dienstantritt der Pfleger, zwar angekettet, aber ohne menschliche Assistenz, zur Welt. Gemeinsam mit der zuvor schon mit Bibi befreundeten Dashi† entwickelten die drei Kühe eine Sozialeinheit. Die Abgabe Matibis 2006 bedeutete den Verlust einer engen Sozialpartnerin für Bibi und auch Dashi†. Matibi ging 2006 in den Zoo Osnabrück, wo sie einige Jahre mit ihrem Halbbruder Tutume verbrachte. 2013 reiste sie zur Zucht weiter in die African Safari, Plaisance-du-Touch (Frankreich). Am 24.3.2017 wurde dort Makéba, Bibis Enkelin, von Matibi geboren.


Panya[]

Am 22. August 2007 kam Bibis zweite Tochter Panya zur Welt. Auch Panya wurde auf der Außenanlage im Beisein der Herdenmitglieder geboren. Bibi, die bei ihrer ersten Geburt angekettet war, ist zunächst weggelaufen. Mutter und Tochter wurden dann im Haus zusammengeführt und sind seitdem eng verbunden. Im Mai, im August und im Oktober 2008 wurden unter den Bedingungen des direkten Kontaktes Zwischenfälle bekannt, bei denen Bibi Pfleger angriff und auch Panya sich auflehnte. Weitere, zeitlich nicht definierte Angriffe durch Bibi gegen andere Mitarbeiter sind glaubhaft belegt. Nach einer Phase, in der Bibi nochmals hart zur Raison gebracht werden sollte, wurde dann entschieden, Bibi mit Kalb Panya in den Protected Contact an den Zoo Halle abzugeben. Dadurch verlor sie ihre ältere Betreuerin Dashi†, und auch Dashi† ihre Sozialpartnerinnen. Am 3.8.2016 brachte Panya ein kräftiges Bullkalb zur Welt, das den Namen Ayo erhielt. Vater des Kalbes ist der Bulle Abu, der auch der Vater der beiden jüngsten Kälber von Bibi ist.


Leben im Zoo Halle[]

Gruppe in Halle[]

Bibi hat sich nie um die Kälber der anderen Berliner Zuchtkühe (Tutume und Kariba von Sabah†, Tana und Kando von Pori) gekümmert und diese meist auf Distanz gehalten bzw. abgewiesen. In Halle lebte Bibi nun zusammen mit Mafuta† und Tana, ebenfalls aus dem Tierpark Berlin, und dem jungen, aber dominanten Bullen Abu. Obwohl sie sowohl Mafuta† als auch Tana bereits aus Berlin kannte, hatte sie zu beiden keine Bindung. Bibis engste Sozialpartnerin war ihre eigene Tochter Panya.


Geburten in Halle[]

Tatu Chinara[]

Im August 2012 wurde vom Zoo Halle bekannt gegeben, dass Bibi im Januar 2011 von Abu gedeckt wurde und trächtig ist. Ihr Nachwuchs wurde zunächst für Oktober, spätestens Dezember 2012 angekündigt, dann jedoch wegen mehrerer Deckakte von Abu später erwartet. Bibi brachte schließlich nach 649 Tagen Tragzeit im Beisein ihrer Tochter Panya ein Kalb zuerst unbekannten Geschlechts am Morgen des 17.09.2013 gegen 09:00 Uhr zur Welt, das sie aber attackierte und zu Tode brachte. Obwohl die Pfleger Bibi nach dem Angriff auf ihr eigenes Kalb noch abdrängen konnten, war es für das Kalb bereits zu spät, das bald darauf, Rettungsversuchen zum Trotz, starb. Der Körper wurde dann in der Pathologie der Tierklinik Halle untersucht. Es wurde bekannt, dass es sich um ein weibliches Jungtier handelte und 110 kg wog. Erste Ergebnisse der Untersuchungen ergaben eine Verletzung von Herz und Lunge sowie die Durchtrennung der Hauptschlagader durch Bibis Stoßzähne, was als unmittelbare Todesursache gilt. Das Kalb wurde Tatu Chinara† genannt, damit man sich von ihr besser verabschieden konnte.

Die Tatsache, dass eine zweimalige Mutter, die ihre Kälber zuvor gut aufzog, ihr drittes Kalb selbst tötete, ist sehr ungewöhnlich. Allerdings hat sie den Übergang von Geburt bis zum ersten Säugen eigener Kälber zuvor nur unter Moderation der Pfleger in Berlin erlebt und ist somit in gewisser Weise noch unerfahren mit dem nachgeburtlichen Prozedere. Zudem hatte sie durch den Umzug nach Halle ihre ältere Gefährtin Dashi† verloren. Der Infantizid könnte also durchaus ebenfalls ein Indiz für das PTSD-Syndrom sein.


Ahorisha[]

Im Februar 2015 wurde vom Bergzoo Halle gemeldet, dass Bibi erneut trächtig war und ihr neues Kalb schon im September 2015 geboren werden soll. Am Montag, dem 21.9.2015, platzte gegen 23:30 Uhr die Fruchtblase. Gegen Mitternacht gebar Bibi (in der Herde) ihr Kalb, das sie allerdings wieder nach der Geburt attackierte. Leitkuh Mafuta† hat noch versucht, Bibi von ihrem Kalb abzubringen, leider vergebens: das Kalb starb. Bibi konnte anschließend erst nach sieben Stunden vom Kalb getrennt werden. Sie hat auch versucht, das tote Kalb zum Aufstehen zu bringen. Das tote Kalb wurde umgehend in die tiermedizinische Pathologie nach Leipzig gebracht. Das weibliche Kalb erhielt im nachhinein den Namen Ahorisha† (mit der Bedeutung: "gewolltes Kind").


Leben im Serengetipark Hodenhagen[]

Bereits 2016 wurde vom Zoo Halle bekannt gegeben, dass Bibi den Zoo wahrscheinlich verlassen sollte, da sie negativ auf ihren Enkel Ayo und dessen Schwester Tamika reagiert hat. Sie wurde von den Müttern und ihren Kälbern getrennt gehalten. Wünschenswert wäre eine Überführung nach Frankreich zu ihrer ältesten Tochter Matibi.

Allerdings wurde zuerst eine Abgabe an den Zoo Magdeburg diskutiert. Im September 2017 wurde dann bekannt gegeben, dass der Zuchtbuchführer anstelle des Zoos Magdeburg den Serengetipark Hodenhagen empfohlen hat. Dort könne sie in eine Herde integriert werden, in der bereits mehrere erfahrene Kühe in einer gefestigten Struktur zusammenleben. Der Umzug war für das Frühjahr 2018 geplant. Mit der Bekanntgabe ihres Umzugs wurde auch bekannt, dass Bibi ein weiteres Mal tragend ist. Bibi ist schon am 16.11.2017 nach Hodenhagen umgezogen. Bereits am 27.11.2017 war sie, laut Angaben des Serengetiparks, zusammen mit den anderen Elefanten auf der Außenanlage des Parks. Sie hätte wohl schon seit dem ersten Tag Anschluss an die Gruppe gesucht.

Umtali heißt auch wieder eine ihrer neuen Gefährtinnen im Serengetipark Hodenhagen, daneben befinden sich die 2-fache Mutter Veri mit ihrer Tochter Nelly, sowie die beiden Bullen Tonga und Jumaane in dem Safaripark.

Am Samstag den 7.07.2018 erlitt Bibi nach 15 monatiger Tragzeit eine Fehlgeburt. Bei dem Kalb handelte es sich um einen kleinen Bullen.

Ihre Tochter Panya zog am 11.08.2020 gemeinsam mit Bibis Enkel Ayo in den Serengetipark Hodenhagen. Bibi soll nun mit ihrer Tochter und deren Sohn vergesellschaftet werden.

Diese Vergesellschaftung fand nach erstem Kennenlernen am Gitter, am 19.08.2020 statt, und verlief sehr harmonisch. Bibi reagierte positiv auf ihrer Tochter Panya und ihren Enkel Ayo. Die Elefanten freuten sich sichtlich über die Zusammenführung. Tonga wird am 9.November 2020 den Serengetipark Hodenhagen verlassen. Sodann wird der jüngere Bulle Jumaane hoffentlich aufleben und für reichlich Nachwuchs sorgen.

  1. Jumaane - 13 Jahre alt
  2. Ayo - 4 Jahre alt, Sohn von Panya
  1. Veri - 38 Jahre alt, Mutter von Nelly
  2. Umtali - 35 Jahre alt
  3. Bibi - 35 Jahre alt, Mutter von Panya
  4. Panya - 13 Jahre alt, Tochter von Bibi, Mutter von Ayo
  5. Nelly - 11 Jahre alt, Tochter von Veri



Kennzeichen[]

Bibi ist für eine Elefantin ihres Alters vergleichsweise kleinwüchsig. Zusammen mit ihren häufigen Webe-Bewegungen (Wiegen des Kopfes in Achterschlinge) könnte dies ein Hinweis auf dauerhafte Folgen von Fang und traumatischem Verlust ihrer Mutter und Familie in Simbabwe sein (PTSD). Zu erkennen ist die recht zierliche Bibi an ihren schönen, gebogenen und symmetrischen Stoßzähnen.


Weblinks[]

Elefanten im Serengetipark Hodenhagen
Afrikanische Elefanten
Kühe: VeriBibiUmtaliPanya (2007) • Nelly (2009)
Bullen: Jumaane (2007) • Ayo (2016)


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