EleWiki
Advertisement
Elefantastisch
Dieser Artikel wurde in die Liste der Elefantastischen Artikel aufgenommen.
Elefantastisch
Trinh1

Asiatischer Elefant (Trinh im Zoo Leipzig)

Der Asiatische Elefant (Elephas maximus), oft auch als Indischer Elefant bezeichnet, ist nach dem Afrikanischen Elefanten das zweitgrößte Landtier der Erde und neben dem Afrikanischen Elefanten und dem Waldelefanten die einzige weitere lebende Art der Elefanten. Er ist leicht zähmbar und deshalb schon seit tausenden von Jahren Nutztier der Menschen. Auch in den deutschen Zoos sieht man häufiger asiatische Elefanten.

Verbreitung[]

VerbreitungEM

Das Verbreitungsgebiet des Asiatischen Elefanten

Der Lebensraum des Asiatischen Elefanten umfasste einst sowohl den tropischen Regenwald als auch offenes Grasland. Durch die Verkleinerung des Lebensraum durch die Ausbreitung des Menschen findet man wilde Elefanten heute fast nur noch in dichten Wäldern. Asiatische Elefanten leben heute in folgenden Ländern: Indien (Osten, Südwesten sowie Himalaya-Südrand), Sri Lanka, Nepal, Bhutan, Bangladesch, China (äußerster Süden), Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam, Malaysia, Indonesien (Sumatra, Borneo; ausgestorben auf Java).

Seit der Zeitenwende ist das Verbreitungsgebiet des Asiatischen Elefanten beständig geschrumpft. Vor 2000 Jahren verschwand er aus den Territorien der heutigen Staaten Iran, Pakistan und Afghanistan. In China war er zu dieser Zeit nördlich bis zum Jangtsekiang verbreitet, wurde aber immer weiter nach Süden zurückgedrängt. Heute gibt es dort nur noch im südlichen Yunnan Elefanten.

Unterarten[]

Molly1

An ihrer starken rötlichen Behaarung erkennt man, dass die Stuttgarter Elefantenkuh Molly ein Sumatra-Elefant ist

Der Asiatische Elefant wird von den Zoologen in fünf Unterarten aufgeteilt:

  • Ceylon-Elefant (Elephas maximus maximus) in Sri Lanka (früher Ceylon),
  • Indischer-Elefant (Elephas maximus indicus) in Indien, Thailand, Vietnam, Burma und China, wird auch als Festlandelefant bezeichnet,
  • Malaya-Elefant (Elephas maximus hirsutus), evtl. auf der Malaiischen Halbinsel,
  • Sumatra-Elefant (Elephas maximus sumatranus) auf der Insel Sumatra,
  • Borneo-Elefant (Elephas maximus borneensis), der kleine Waldelefant Borneos.

Durch die traditionelle Elefantenhaltung in Asien wurden diese Unterarten aber sehr durchmischt, dass es wohl kaum mehr reine Unterarten des asiatischen Elefanten gibt.

Merkmale[]

Saida1

Saida im Zoo Leipzig

Siehe Artikel Unterschiede

Vom Afrikanischen Elefanten unterscheidet sich die asiatische Art durch die kleineren Ohren, vier statt drei Zehen an den Hinterbeinen und nur einer statt zwei fingerartigen Rüsselspitzen. Im Stand ist der Kopf der höchste Punkt des Körpers, beim Afrikaner der Rücken. Weitere Unterscheidungsmerkmale liegen in der inneren Anatomie: 19 statt 21 Rippenpaare, und 33 statt 26 Schwanzwirbel.

Zudem ist der Asiatische Elefant kleiner; er hat eine maximale Schulterhöhe von 3 m, eine Kopfrumpflänge von 6 m und einen etwa 150 cm langen Schwanz. Das Gewicht einer Kuh liegt bei 2700 kg, das eines Bullen kann 5000 kg überschreiten. Stoßzähne sind meistens nur bei den Bullen präsent; in manchen Populationen fehlen sie auch diesen, so hat auf Sri Lanka nur jeder zehnte Elefantenbulle sichtbare Stoßzähne.

Lebensform[]

Asiatische Elefanten sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie wandern weit umher auf der Suche nach Nahrung, die Gräser, Blätter, Zweige und Baumrinde umfasst. Pro Tag nimmt ein Elefant etwa 150 kg Nahrung zu sich. Außerdem suchen Asiatische Elefanten wenigstens einmal täglich eine Wasserstelle auf.

Salvana1

Mekong und Salvana im Zoo Leipzig

Die Kühe und Jungtiere leben in Herden, die heute meistens acht bis dreißig Tiere umfassen. Im 19. Jahrhundert sollen Herdengrößen von bis zu 100 Tieren nicht selten gewesen sein. Die älteste Kuh führt die Herde und sorgt für deren Zusammenhalt. Die Bullen leben allein oder, wenn sie noch relativ jung sind, in eigenen Verbänden. Zur Paarung schließen sie sich einer Herde an und können mehrere Monate in der Gesellschaft der Kühe verbringen. Da die Paarung nicht jahreszeitlich gebunden ist, findet man zu jeder Zeit in etwa 40 % der Herden wenigstens einen Bullen. Die Bullen sind auch untereinander kaum aggressiv, so dass es gelegentlich mehr als einen Bullen in einer Herde gibt.

Die Tragzeit beträgt im Durchschnitt 640 Tage. Ein einzelnes Kalb wird zur Welt gebracht, das bei der Geburt 100 kg wiegt und mit einem langen, braunen Haarkleid bedeckt ist. Kurz nach der Geburt ist das Kalb geh- und stehfähig. Es saugt nicht unbedingt nur bei der Mutter, sondern auch bei anderen Weibchen der Herde. Zum Saugen wird das Maul und nicht der Rüssel verwendet. Nach sechs Monaten beginnt es eigenständig zu fressen, saugt aber gelegentlich noch bis ins zweite Lebensjahr. Im Alter von sieben bis acht Jahren werden die Männchen aus der Herde vertrieben; sie versuchen dann, sich einer Gruppe von Junggesellen oder einem älteren Bullen anzuschließen. Die Weibchen bleiben dagegen ein Leben lang in ihrer Herde. Erst mit 15 bis 17 Jahren ist ein Asiatischer Elefant ausgewachsen. Die Lebensdauer beträgt etwa sechzig Jahre, im günstigsten Fall bis zu achtzig Jahre. Der älteste Asiatische Elefant lebte im Zoo von Taipeh und wurde 86 Jahre alt.

Domestikation[]

Arbeitselefant

Arbeitselefant

Die Domestikation des Asiatischen Elefanten erfolgte wahrscheinlich erstmals um 2000 v. Chr. Von hier breitete sie sich über Süd- und Südostasien aus. Elefanten wurden als Zugtiere, Reittiere und Arbeitstiere verwendet. So werden sie zum Beispiel bei Forstarbeiten zum Tragen von Baumstämmen eingesetzt. Langjährig geschulte Elefanten können bis zu 23 Kommandoworte befolgen. Ab etwa 1100 v. Chr. wurden Elefanten in Indien auch als Kriegselefanten eingesetzt.

Bedrohung[]

Der asiatische Elefant gehört zu den sehr bedrohten Tierarten. Die Bevölkerungsexplosion in Asien und die damit verbundene Abholzung der Waldes wirkt sich auf den Bestand der Elefanten fatal aus. Der heutige Bestand beträgt insgesamt noch rund 50000 Tiere, wovon etwa 15000 als Arbeits- und Touristenelefanten leben. Vielfach wird mit diesen Tieren nicht weiter gezüchtet. Den kleinen isolierten Elefantengruppen fehlt der Kontakt zu anderen Herden. Gab es allein in Thailand um 1900 noch etwa 100.000 Arbeitselefanten, so sind es heute nur noch 4000. Die meisten Arbeitselefanten werden im technisch nicht ganz so weit entwickelten Myanmar eingesetzt; hier gibt es etwa 5500.

Die wichtige Blutauffrischung der wilden Elefanten fehlt, die "Inselpopulationen", entstanden durch das Schrumpfen des Lebensraums, sterben aus. Wie sein afrikanischer Verwandter wurde auch er wegen der Jagd nach Elfenbein massenhaft getötet. Heute liegt in der Zerstörung und Zersiedelung des Lebensraums die stärkste Bedrohung für die bedrohten Bestände.

Weblinks[]

Elefanten in Asien
Heimatländer des Asiatischen Elefanten
BangladeschBhutan • China • Indien • IndonesienKambodschaLaosMalaysiaMyanmar • Nepal • Sri LankaThailandVietnam
Advertisement