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Der menschliche Einfluss auf die Populationen größerer Säugetiere ist sehr häufig ein sehr negativer. Auch beim afrikanischen Elefanten sind die Folgen des menschlichen Einflusses ganz verheerend.

Vor allem die Zerstörung des Lebensraumes durch das starke menschliche Bevölkerungswachstum , der Einfluss auf den Genpool durch die Tötung der perfektesten Individuen als auch die Traumatisierung ganzer Populationen, sind die gravierendsden Folgen dieses Einflusses.

Elefanten sind Tiere, die in der Lage sind, große Distanzen zurückzulegen. Diese Fähigkeit ist erforderlich, da die Elefanten auf Grund ihrer Größe einen enormen Nahrungsbedarf haben. Ein standorttreues Leben ist deshalb nicht gut möglich. Vor allem in der Trockenzeit ist nur durch ausgedehnte Wanderungen eine ausreichende Ernährung gewährleistet. das menschliche Bevölkerungswachstum, das zur weiträumigen Besiedlung des afrikanischen Kontinents führte, schränkt heute diese Wanderungen immer mehr ein. Wo die Wanderungen noch möglich wären, unterlassen sie die Elefanten vielfach, weil sie es aus Angst vor den Wilderern vermeiden, die Reservate, in denen sie sich sicher fühlen, zu verlassen. Die fatale Folge ist, dass es in den Reservaten zu wenige Ressourcen für die vielen Elefanten gibt. Bei Nahrungsknappheit in Trockenzeiten verhungern viele . Wo der Mensch regulierend eingreift, müssen die Tiere auch sterben. In den sogenannten "Culling-Aktionen " begann man, die Bestände in den Reservaten zu dezimieren. Die dabei anfallenden Kadaver werden in Südafrika auch für die menschliche Ernährung genutzt. Abgesehen von der Grausamkeit solcher Vorgangsweise, muss man auch ganz klar sagen, dass es in Wirklichkeit nicht zu viele Elefanten gibt, die man dezimieren muss, sondern, dass die Lebensräume immer kleiner werden und sich überlebenden Elefanten dort sammeln.

Die Jagd und Wilderei auf Elefanten verändert die Tiere dahingehend, dass immer mehr, vor allem weibliche Tiere, stoßzahnlos geboren werden. Die Nachfrage nach dem Elfenbein, vor allem in den asiatischen Ländern für die Klaviertastenherstellung, ist immer noch sehr groß und führt dazu, dass Elefanten immer noch zur Befriedigung menschlicher Luxusbedürfnisse genutzt und niedergeschlachtet werden. Da Stoßzähne für Elefanten ein wichtiges Werkzeug sind, mit denen sie nach Wasser graben , oder aber auch die Vegetation bearbeiten können, muss man doch sagen, dass stoßzahnlose Elefanten Tiere sind, die mit einer genetischen Verlustmutation, die man auch als einen Defekt bezeichnen kann, geboren wurden. Obwohl auch die stoßzahnlosen Exemplare grundsätzlich lebensfähig sind, muss man doch sagen, dass das Verschonen der Tiere ohne Stoßzähne , die Tiere begünstigt, die mit einem Fehler geboren wurden. Da heute fast alle großen Männchen , die sich früher fast ausschließlich fortpflanzten, getötet werden, pflanzen sich vielfach jüngere männliche Tiere fort, die nicht immer die sind, die sich im Lebenskampf am längsten und besten bewährt haben, weil sie die klügsten und stärksten sind . Die Folge dieser vom Menschen veränderten Selektionsbedingungen ist auch ein genetischer Qualitätsverlust der Elefantenpopulation.

Die Wilderei und auch die kontrollierten Abschüsse von Elefanten haben dazu geführt, dass Elefantenexperten heute von einer Traumatisierung der gesamten Elefantenpopulation sprechen. Der Grund dafür ist neben der hohen Intelligenz dieser Tiere auch ihr guter Gehörsinn, der es ihnen ermöglicht, den niederfrequenten, langwelligen Infraschall wahrzunehmen. Man hat festgestellt, dass die Elefanten sich durch Infraschallkommunikation über weite Distanzen vor allem in den Savannengebieten verständigen können. So nehmen es die Tiere , auch wenn sie nicht unmittelbar dabei sind, wahr, wenn Artgenossen getötet werden. Da sich die Elefanten aufgrund ihrer Größe nicht gut verstecken können, um sich vor der Gefahr, die von Menschen, Autos und Hubschraubern ausgeht, entziehen zu können, beobachtet man, dass die jungen Tiere, deren Leittiere getötet wurden, traumabedingte Verhaltensänderungen zeigen. Sie bewegen sich auch desorientiert, da das Wissen und die Erfahrung der Leittiere fehlt, das es ihnen ermöglicht, zielstrebig die nötigen Ressourcen aufzusuchen oder aber Gefahren zu vermeiden. Jungtiere müssen so oft die Führung der Gruppe übernehmen, obwohl sie damit überfordert sind. Man spricht deshalb davon, dass Elefantenpopulatonen, die jagdlich, egal ob legal oder illegal, genutzt werden, traumatisiert sind.

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