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Anfänge der Elefantenhaltung und-zucht in Portland

Der erste Elefant von Portland war Rosy (geboren 1949), deren junge Urenkel Sam und Lily  heute im Portland - Zoo heranwachsen. Anfang der sechziger jahre lebte auch die 1955 geborene Kuh Tuy Hoa dort. Der USA-Hauptimporteur von Elefanten, Morgan Berry, besaß damals 64 km entfernt vom Portlandzoo eine Farm, auf der er die drei Tiere Belle (1952), Pet (1955) und den jungen Bullen Thonglow (1947) hielt. Als Belle 1960 trächtig wurde, entschied er sich, die drei Elefanten auch im Portlandzoo unterzubringen. Die vier jungen Kühe wurden schließlich auch alle trächtig (einige andere Tiere, bei denen dies nicht klappte, wurden in der Anfangszeit allerdings auch ausgetauscht).

Elefantenzucht 1962 - 2012

Der Portlandzoo war einer der ersten in den USA, der Erfolge bei der Zucht der asiatischen Elefanten vermelden konnte. Seit Beginn der Zucht gab es fast dreißig Geburten, die meisten jedoch in der Anfangszeit. In der Zeit von 1994 bis 2008 gab es allerdings auch eine lange Periode ohne Geburten. Trotz des Erfolges gibt es nach heutigen Erkenntnissen einige Kritikpunkte.

Zucht mit Thonglow und Packy

Thonglow deckte alle Kühe mehrmals. Viele der Kälber wurden früh abgegeben, das sind Fehler, die überall in der Elefantenzucht der ersten Zeit gemacht wurden. Auch wurden einige Kühe, mit denen die Zucht nicht sofort klappte, ausgetauscht.

Von der ersten Nachzuchtgeneration behielt der Portlandzoo Rosys erstgeborene Tochter Metu (1962) und Tuy Hoas erstgeborene Tochter Hanako (1963). Auch Belles erstgeborener Sohn Packy (1962) wurde behalten. Er war der erste in Portland geborene Elefant und lebte bis zum Februar 2017 dort. Leider musste er eingeschläfert werden, weil er an Tuberkulose litt.

Thonglow und Packy paarten sich auch mehrmals mit Metu und Hanako, wodurch auch Inzuchtkälber entstanden sind, die, mit Ausnahme von Khun-Chorn (geboren 1978, eine Viertel-Inzucht zwischen Metu und Packy), der 2016 eingeschläfert werden musste, früh verstorben sind oder als Totgeburten zur Welt kamen.

Zucht mit Tunga und Hugo

Um das Inzuchtproblem zu vermeiden, wurde in den achtziger Jahren auch mit blutsfremden Bullen, zuerst mit Tunga und später mit Hugo, die Zucht fortgesetzt.

Bemerkenswert ist, dass die Zucht mit Hugo 1994 und der damals zweiunddreißigjährigen Metu zu einer Zwillingsgeburt führte, bei der das erstgeborene Kalb, Rose Tu, überlebte. Rose Tu ist somit eines der ersten Kälber der westlichen Zoogeschichte, das eine Zwillingsgeburt überlebt hat. Die Zwillingsschwester wurde tot geboren.

Zucht mit Tusko

Um die Elefantenzucht in Portland fortzusetzen, wurde der erfahrene Zuchtbulle Tusko beim Eintreten der Geschlechtsreife der jungen Rose Tu nach Portland geholt, was inzwischen zu den erfolgreichen Geburten von zwei Kälbern geführt hat. (Samudra und Lily). Am 22.12.2015 wurde bekannt, dass Tusko eingeschläfert worden ist.

Eine weitere Portland-Nachzucht, mit der die Weiterzucht leider nicht geklappt hat, ist Sung-Surin, eine Tochter von Pet und Packy). Sie ist mit über dreißig Jahren für die Zucht (bzw. eine Erstgeburt) heute auch schon zu alt .

Eine weitere Kuh Chendra lebt heute außerdem noch in Portland. Sie ist etwas älter als Rose Tu und stammt nicht aus der Portland-Zucht. Leider hat die Zucht mit dieser Kuh noch nicht geklappt. Sie hat allerdings eine leichte Beeinträchtigung, was der Grund sein könnte, dass sie nicht trächtig wurde.

Wissenschaftliche Erkenntnisse über Elefanten aus dem Portlandzoo

Da der Oregon Zoo einer der ersten Zoos war, in dem im 20-Jahrhundert asiatische Elefanten gezüchtet wurden, wurden auch sehr viele wissenschaftliche Erkenntnisse über die Fortpflanzung dieser Tiere (Zyklusdauer, Trächtigkeitsdauer, Geschlechtsreife, Laktationsperiode,  Gebärintervalle, Hormonstatus (Progesteron- Östrogenzyklus), Paarungsverhalten, Bullenhaltung (Musthproblematik), allgemeine Haltungsbedingungen, die Inzuchtproblematik) gewonnen.

Arterhaltung des asiatischen Elefanten  - Portlandzoo ?

Obwohl im Portlandzoo mittlerweile ca. dreißig Elefanten geboren wurden, kann man bestätigt werden, dass der Zoo sehr viel für die Arterhaltungszucht getan hat (...wenn man den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn nicht mit berücksichtigt, sondern nur die Zuchtergebnisse allein betrachtet). Die meisten der in den sechziger, siebziger und achtziger Jahren geborenen Elefanten wurden nicht erfolgreich weitergezüchtet. Rosy z.B., die erste Portland Elefantenkuh, hat sechs Kälber geboren. Obwohl von ihren Kälbern keines sehr jung verstarb (alle sechs erlebten die Geschlechtsreife), hatte nur die erstgeborene Metu Nachkommen. Sowohl ihre drei Schwestern, als auch die beiden Bullen, die Rosy später geboren hatte, haben sich nicht weiter vermehrt. Die Kälber wurden leider schon mit ein oder zwei Jahren von Rosy getrennt und verkauft, wodurch sie kein normales Heranwachsen an der Seite ihrer Mutter genießen konnten. Das sind Fehler in der Elefantenzucht, die leider auch in anderen Zoos gemacht wurden. Metus Tochter Rose Tu, das Kalb aus der Zwillingsträchtigkeit, ist leider der einzige Elefant aus der so erfolgreichen Portland Zucht, das man im 21.Jahrhundert weiter vermehrt hat.  Alle anderen Portland-Elefantennachzuchten sind leider ohne Nachkommen geblieben.

Da z.B. Hanakos Inzuchtkälber alle verstorben sind, wurde auch ihr einziger Sohn Look Chai auf Grund der Annahme des Vorliegens von Lethalgenen kastriert.

Auch die Nachkommen des berühmten Portland - Bullen Packy, dessen fünfzigster Geburtstag in Portland 2012 medienwirksam gefeiert wurde, sind ohne Nachkommen (einige sind verstorben, Sung-Surin ist kälberlos geblieben).

Bei den abgegebenen Jungtieren kam es zu keiner Weiterzucht: (Khun-Chorn, Chang Dee (Metus Söhne), Cora (eine Rosy-Tochter), Judy (eine weitere Pet-Tochter), Tina (auch eine Rosy -Tochter), Look Chai (Hanakos Sohn).

Diese Bilanz ist in Hinblick auf die dringend erforderliche Erhaltungszucht der asiatischen  Elefanten doch sehr bedauerlich.

Vier Weibchengenerationen in einem Zoo :  Rosy - Metu - Rose Tu - Lily

Da aber Rosy durch ihre Tochter Metu und ihre Enkelin Rose Tu weitergezüchtet wurde, kam es 2012 dazu, dass eine vierte Weibchengeneration im Portlandzoo entstanden ist. Urenkel sind  bei einer in den 40er -Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts geborenen Elefantin eine Seltenheit. Auch dass Portland Gene des ersten Elefanten, den er erworben hat, durch Weiterzucht erhalten hat, ist vermutlich einzigartig.

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