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Entwicklung der Elefantenhaltung im Zoo Pittsburgh

Im 20.Jahrhundert lebten in Pittsburgh sowohl asiatische als auch afrikanische Elefantenweibchen in einer "direct-contact" - Haltung. Mit der Anschaffung der jungen Afrikanerweibchen Tasha (Natascha) und Tribby Anfang der achtziger Jahre entschied man sich schließlich für die Afrikaner und plante auch die Bullenhaltung und Zucht.

Während Tribby 1991 aggegeben wurde , kamen Margo (Moja) und Savannah und schließlich 1994 auch der Bulle Jack nach Pittsburgh. Die beiden 1982 und 1983 geborenen Kühe deckte der 1976 geborene Jack insgesamt fünfmal erfolgreich, was zur Geburt und Aufzucht der vier Jungtiere Victoria (geb. 1999) , Callee (geb. 2000) , Angelina (geb. 2008) und Zuri (geb. 2008) führte. Die auch 1976 geborene Tasha wurde leider nicht trächtig.

Nachdem Jack 2008 Pittsburgh verließ und nach New-Jersey umplatziert wurde, wo er heute  (2013) , mit einigen jüngeren Kühen vergesellschaftet ist, die neue potentielle Zuchtpartnerinnen für ihn darstellen, kam 2012 der Jungbulle Thabo-Umasai nach Pittsburgh, der 2006 als Resultat einer "artificial -insemination" der Kuh Drumbo in Dresden geboren wurde. Nach der Abgabe der männlichen Zoonachzucht Callee 2011 , ist Thabo - Umasai ein potentieller Zuchtpartner vor allem für die jungen Kühe Angelina und Zuri und auch für die etwas ältere Victoria.

Die Elefantengruppe des Pittsburgh -Zoos 2013

Die Elefanten in Pittsburgh werden nach wie vor im direkten - Kontakt gehalten. Die älteste kälberlose Kuh Tasha hat sich besonders um den 2012 angeschafften jungen Bullen Thabo-Umasai bemüht, während Margo (Moja) mit ihren beiden Töchtern Victoria und Zuri und Savannah mit ihrer Tochter Angelina  ( nach Abgabe ihres Sohnes Callee 2011) zwei Mutter -Kind - Familien darstellen.

Somit ist die heutige Zoogruppe von Pittsburgh eine sehr natürlich gewachsene , in die die jüngeren weiblichen Tiere hineingeboren wurden und die sich hoffentlich durch weitere Geburten erhalten wird.

Victoria ist mit fast 14 Jahren heute (2013) auch schon im zuchtfähigen Alter , während der nicht -blutsverwandte Thabo - Umasai für die Zucht noch etwas zu jung ist.

Elefantenzucht in Pittsburgh

Zuchterfolge mit Jack in der Vergangenheit und Zuchtperspektiven mit Thabo - Umasai in der Zukunft sind dabei interessant.

Jack kam 1994 als 18-jähriger Jungbulle erstmals  nach Pitsburgh. Nach einer Eingewöhnungszeit von ca.zwei Jahren wurde zuerst die damals junge Savannah gedeckt, die 1998 ein männliches Kalb zur Welt brachte, das aber nicht überlebt hat. 1999 aber gab es eine Lebendgeburt. Margo brachte im September dieses Jahres ihre erste Tochter Victoria zur Welt. Ein Jahr später im September 2000 brachte Savannah ihren Sohn Callee zur Welt. Daraufhin wurde Jack 2001 vorübergehend in den Disney Animal Kingdom Zoo abgegeben.

2004 wurde Jack erneut nach Pittsburgh gebracht. Wieder kam es erst nach einer Eingewöhnungszeit dazu, dass Savannah und Margo trächtig wurden. Nachdem die drei Elefanten  offenbar im  Sommer 2006 genug Wärme genießen konnten und ihr körperlicher Zustand dadurch optimal war , wurden die beiden Kühe diesmal synchron am Ende des Sommers trächtig. Im Juli 2008 gab es dann zwei Lebendgeburten. Es wurden die beiden Kuhkälber Angelina und dann Zuri geboren.

Ende 2008 verließ Jack wieder Pittsburgh . Er kam diesmal nach New Jersey , wo neue Zuchtmöglichkeiten mit jüngeren Kühen bestehen, die 2011 in diese Haltung gebracht wurden.

Mit dem neuen jungen Bullen Thabo - Umasai , der 2012 aus Dresden erworben wurde, gibt es neue Zuchtperspektiven, vor allem für die beiden jungen Kukälber Angelina und Zuri. Leider ist Victoria , da sie fast sieben Jahre älter ist als Thabo, eher keine geeignete Zuchtpartnerin für den jungen Bullen. Es gibt aber ein ganz anderes Problem, das vielleicht dazu führen wird, dass man bei der Zucht mit Thabo - Umasai wahrscheinlich ohnehin auf künstliche Inseminationen angewiesen sein wird, die dann auch bei der etwas älteren Victoria angewendet werden können.

Thabo - Umasai , der auch selber das Produkt einer "artificial -insemination " ist, wurde 2006 in eine Haltung hineingeboren, in der es keinen anderen Bullen gibt. Er wuchs deshalb ohne einen gleichaltrigen Kameraden (also ein anderes Bullkalb) als auch ohne einen anderen erwachsenen Bullen ( der Deckverhalten zeigt, also oft z.B. der Vater ) heran. Da es auch in seiner zweiten Lebensstation in Pittsburgh keinen zweiten Bullen gibt, hat Thabo - Umasai mit seinen siebeneinhalb Jahren noch keinen anderen Bullen gesehen. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass er kein Deckverhalten zeigen wird, wenn er alt genug sein wird, Kälber zu zeugen.

Trotzdem muss man auch sagen, dass es im Sozialverhalten immer auch Ausnahmen von Regeln geben kann, die man oft nur erklären kann, wenn man andere Erklärungen sucht und auch findet.

Ein Beispiel dazu : Der 1992 in St. Louis geborene Asiatenbulle Raja, lebte  auch zeitlebens  in einer Haltung  ohne einen zweiten Bullen. . Trotzdem hat er mehrere Kälber gezeugt. Die Kuh Ellie und ihre heranwachsende Tochter Rani, kannte er nicht von klein an, da beide erst später nach St. Louis kamen. Dass er beide inzwischen mehrfach gedeckt hat, könnte darauf hinweisen, dass bei Elefanten auch ein älteres , aber mit Deckakten vertrautes Weibchen, das auch schon geworfen hat, einen jungen Bullen dazu bringen kann, dass er es erfolgreich deckt. Man wird in zwei bis drei Jahren beobachten können, wie sich Thabo - Umasais Verhalten in sexueller Hinsicht weiter entwickeln wird.

Würde sich diese Theorie bestätigen, könnte man junge Bullen auch gezielt in Haltungen mit erfahrenen Weibchen zusammenführen, die schon Kälber geboren haben. (Auch Abu aus Halle wurde in der gleichen Haltung mit der Kuh Bibi sexuell aktiv, die schon vorher Kälber geboren hat.)

Handaufzucht 2017

Am 31.05.2017 brachte Seeni im Fairhope Conservation Center ca. 4 Wochen zu früh ein weibliches Kalb zur Welt, das Jack (Jackson) zum Vater hat. Das Kalb wurde von Seeni nicht angenommen und daher bereits innerhalb der ersten Lebenswoche wegen der besseren Versorgungsmöglichkeiten durch die Pfleger ohne ihre Mutter in den Pittsburgh Zoo (Stammzoo) überführt. Leider hat Seeni somit überhaupt keinen Kontakt mehr zu ihrem Kalb. Eine entsprechend kontroverse Diskussion in den sozialen Medien war die Folge. In Pittsburgh wird nun versucht, das Kalb per Hand aufzuziehen und in die dortige Herde zu integrieren. Über die Entwicklung des Kalbes können sich Interessierte in einem speziellen Blog http://www.pittsburghzoo.org/elephantblog informieren. Ersten Kontakt zwischen dem Kalb und der Leitkuh Tasha gab es bereits, Tasha zeigte sich seht interessiert, obwohl sie keinen eigenen Nachwuchs hat. Seit Anfang Juli 2017 ist das Kalb für die Öffentlichkeit zu sehen.

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