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Tin Tin Htoo +
Art Elephas maximus
Geschlecht Feminin weiblich
Mutter unbekannt
Vater unbekannt
Geburtsort Birma (Myanmar)
Geburtsdatum 30.09.1983
Nachkommen weibl. Totgeburt (2005)
Charakter -
EEP-Nummer 8311
Sterbeort Port Lympne Wild Animal Park, England
Todestag 13.07.2005

Tin Tin Htoo war eine aus Birma stammende Asiatische Elefantenkuh. Sie wurde 1983 geboren. Ihr Geburtsdatum wird mit dem 30.09.1983 angegeben.

Der Zoo Rhenen

Zusammen mit fünf anderen Kühen aus Myanmar (Birma) traf Tin Tin Htoo am 01.06.1989 im niederländischen Zoo Soest ein, wo sie nur wenige Tage verweilte. Schon am 05.06.1989 wurde sie gemeinsam mit Khaing Hnin Hnin, Khaing Phyo Phyo, Khaing Nwe, Khaing Soe Soe und Yu Yu Yin in den Zoo Rhenen (Ouwehands Dierenpark) gebracht. Dort lebten die Kühe einige Jahre zusammen. Khaing Nwe starb im August 1991 im Zoo Rhenen, ab 1994 wurden auch die anderen Kühe abgegeben. Zunächst ging Khaing Soe Soe am 28.06.1994 in den Zoo de Pessac bei Bordeaux (Frankreich). Im Jahr darauf wurden Khaing Phyo Phyo und Yu Yun Yin an den Zoo Rotterdam abgegeben. Dort trafen sie am 09.11.1995 ein. In jenem Jahr soll Tin Tin Htoo mit dem Sperma eines Bullen aus dem Zoo Portland in Oregon künstlich befruchtet worden sein[1]. Als letzte verließen Tin Tin Htoo und Khaing Hnin Hnin den Zoo Rhenen. Während Tin Tin Htoo ihren Gefährtinnen nach Rotterdam folgte, reiste Khaing Hnin Hnin am selben Tag, dem 05.09.1996, in den Zoo Hannover, wo sie heute noch als Mutter und Großmutter lebt.

Der Zoo Rotterdam

Im Zoo Rotterdam lebte eine größere Gruppe von Kühen unter der Führung der älteren Sonny. Die alte Dame starb am 06.06.1997, also etwa ein Jahr nach Tin Tin Htoos Ankunft. Daraufhin setzte ein Machtkampf unter den Kühen ein und spaltete die Kühe in zwei Gruppen. Während eigentlich die ältere Irma aus dem Zoo Kopenhagen als künftige Leitkuh vorgesehen war, machte ihr Tin Tin Htoo diesen Platz streitig und verängstigte die eigentlich stärkere Irma so sehr, dass diese nicht mehr wagte, im Liegen zu schlafen. Daher wurde entschieden, die Gruppen zu trennen und Tin Tin Htoo und ihren Anhang abzugeben. Dazu gehörten ihre alten Gefährtinnen Khaing Phyo Phyo und Yu Yu Yin, die seit 1995 dort lebten und beide Anfang 1998 noch je ein Bullkalb geboren hatten, zwei Söhne des Bullen Ramon, Maxim und Timber, die als Jungtiere mit ihren Müttern gehen sollten. Vor ihrer Abreise wurde an Tin Tin Htoo noch ein Mittel erprobt, um die Qualität ihrer Nägel zu verbessern.

Der Port Lympne Wild Animal Park

Daher reisten die drei früheren Rhenen-Kühe mit den beiden Bullkälbern im November 1999 in den Port Lympne Wild Animal Park nach England, wo sie am 22.11.1999 eintrafen. Auch in Port Lympne gab es verschiedene Weibchengruppen und zwei Zuchtbullen (Bindu und Luka). Luka deckte auch die aus Rotterdam gekommenen Kühe, und im Juni 2002 wurde Khaing Phyo Phyos Sohn Sitang geboren. Timber und Maxim kamen Ende desselben Jahres in eine Jungbullengruppe nach Spanien. Eine weitere Geburtenwelle kam 2005, als die drei Rotterdamer Kühe Kälber gebaren. Zunächst brachte wiederum Khaing Phyo Phyo ein Kalb zur Welt, ihre Tochter May Tagu, dann folgte Yu Yu Yin, die Ende Mai aber wegen einer Geburtsverzögerung eine Totgeburt zur Welt brachte. Schließlich stand auch unerwartet eine Geburt bei Tin Tin Htoo an, bei der wegen bereits in Rotterdam diagnostizierten Geschwüren eine Trächtigkeit ausgeschlossen worden war. Am 10.07.2005 setzten bei Tin Tin Htoo die Wehen ein, aber auch hier kam es zur Verzögerung bei der Geburt. Der Prozess wurde auch von Mitarbeitern des IZW in Berlin unterstützt. Ein Dammschnitt blieb erfolglos, da das Kalb noch nicht so weit gekommen war. Am 12.07.2005 wurde der Tod des Kalbes festgestellt. Um das tote Jungtier aus der Mutter zu entfernen, wurde versucht, es zu zerstückeln, was ebenfalls misslang. Daher blieb dem Tierpark nichts anderes übrig, als Tin Tin Htoo am 13.07.2005 einzuschläfern. Bei der Untersuchung der toten Kuh stellte sich heraus, dass das kleine Kuhkalb wegen der Tumore in der Gebärmutter nicht hatte herauskommen können. Nach diesen Todesfällen erlag dann im August 2005 auch noch Khaing Phyo Phyos Sohn Sitang dem Herpesvirus. Schon bald nach den Todesfällen gab der Port-Lympne-Tierpark seine Zucht Asiatischer Elefanten auf. Phyo Phyo, Yu Yu und May Tagu gingen im Mai 2006 in den Zoo Antwerpen, wo Phyo Phyo eine weitere Tochter namens Kai-Mook gebar.

Literatur

  • Port Lympne Wildlife Park, U.K.: 1,1 Asiatische Elefanten (Totgeburten), in: Elefanten in Zoo und Circus, Nr. 8 (Nov. 2005), S. 12-13 (Artikel über Tin Tin Htoos Totgeburt und Tod).

Weblinks

Einzelnachweise

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